

125 Jahre Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. – Ein stolzes Jubiläum
Vor 125 Jahren wurde das Straßenbild noch von der Pferdedroschke geprägt: Das Klappern der Hufe übertönte das aufgeregte Hupen der ersten Automobile, und der glänzende Zylinder des Droschkenkutschers thronte über dem Verkehr.
Es gibt nur wenige Vereine des Verkehrsgewerbes in Deutschland, die auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken können. Alles begann mit dem Zusammenschluss von 149 Berliner Fuhrherren, die den verschiedensten Bezirksvertretungen angehörten. Ihr Ziel war die Schaffung einer gemeinsamen Interessenvertretung zur Durchsetzung ihrer berechtigten Hoffnungen und Wünsche – zur Sicherung der Existenz von Betrieb und Familie.
Am 12. Juni 1900 fand die Gründungsversammlung der Personen-Lohnfuhrwerks-Innung statt. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Berlin 8.114 Pferdedroschken und eine einzige Motordroschke – einen Daimler-Benz.
Der technische Fortschritt führte zwangsläufig innerhalb der folgenden vier Jahrzehnte zum Rückgang der „Hafermotoren“ und damit zur Dominanz der Kraftdroschken. Dementsprechend gründeten die Kraftdroschkenunternehmer im Jahr 1913 den Verein der Kraftdroschkenbesitzer Groß-Berlin e.V.
Der unregulierte Zugang zum Gewerbe führte zu einem scharfen Konkurrenzkampf. Dieser wurde über die Tarife ausgetragen und führte zu einer stetigen Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der Betriebe sowie der Qualität des eingesetzten Transportmaterials. Kurzzeitige regulierende Eingriffe brachten keine nachhaltige Verbesserung.
Das Ende des Ersten Weltkriegs und die anschließende Inflation verschärften den Existenzkampf zusätzlich. Die in dieser Zeit entstehende Vielzahl von Interessengruppierungen erhöhte nicht gerade das Durchsetzungsvermögen gegenüber der Exekutive.
Mit der Zusammenführung zur Innung Vereinigter Droschkenbesitzer Groß-Berlin (e.V.) wurde am 1. April 1926 ein erster Schritt zur Abhilfe unternommen. Dennoch konnte ein Überangebot an Beförderungskapazitäten nicht verhindert werden.
Kreativität und Einfallsreichtum waren gefragt: Man versuchte, durch flexible Einsatzzeiten die notwendigen Mittel zur Existenzsicherung zu erwirtschaften.
Erst die Olympischen Spiele 1936 und die dafür bereitgestellten 20 Millionen Reichsmark führten zur Sanierung des Gewerbes. Abwrackprämien trugen zum gewünschten Rückgang der Droschkenanzahl bei.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Betätigungsfeld der Innung – unter der Leitung von Carl Lauterbach – auf rein wirtschaftliche Aufgaben beschränkt.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam auch das Berliner Taxengewerbe weitgehend zum Erliegen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ließen die Alliierten zunächst keine Organisationen oder Vereine zu. Sie vergaben jedoch eine begrenzte Anzahl von Lizenzen an unbelastete Deutsche, um die Beförderung ihrer Soldaten und deren Angehöriger zu ermöglichen.
Am 17. Oktober 1949 gründete der zielstrebige Unternehmer Georg Kühne den Verein der Kraftdroschken- und Mietwagenbesitzer (e.V.). Voraussetzung hierfür war die Existenz freier Taxen. Nachdem am 18. Juli 1949 die Konzession für das erste freie Taxi vergeben worden war, nahmen bis Oktober desselben Jahres bereits 519 freie Taxen ihren Betrieb auf.
Der Initiative von Carl Lauterbach ist es zu verdanken, dass auch die Innung Vereinigter Droschkenbesitzer Groß-Berlin (e.V.) am 27. Juni 1951 erneut in das Vereinsregister eingetragen werden konnte.
Fast fünf Jahre später, am 21. Februar 1956, gelang es den beiden Vorsitzenden Kühne und Lauterbach, die beiden bestehenden Vereine zur Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. zusammenzuführen – als gemeinsame Rechtsnachfolgerin.
In der Folgezeit konnte sich die Innung bis heute wieder voll und ganz der Lösung der vielfältigen Probleme des Gewerbes widmen.
Taxiinnung und Taxi – Tradition und Mobilität in Berlin
Die Taxiinnung des Berliner Taxigewerbes e.V. ist die Interessenvertretung der Taxiunternehmer und -fahrer in Berlin. Seit über 125 Jahren sorgt sie dafür, dass das Taxi als wichtiger Bestandteil der Berliner Mobilität zuverlässig, sicher und kundenfreundlich bleibt.
Was ist eine Taxiinnung?
Eine Innung ist eine Zusammenschluss von Betrieben und selbstständigen Fahrern eines Handwerks oder Gewerbes. Die Taxiinnung vertritt die Belange der Taxiunternehmen gegenüber Politik, Behörden und Öffentlichkeit. Sie setzt sich für faire Bedingungen, hohe Qualitätsstandards und die Weiterentwicklung des Taxigewerbes ein.
Das Taxi – ein unverzichtbarer Teil der Stadt
Das Taxi ist seit über einem Jahrhundert ein wichtiger Mobilitätsdienstleister in Berlin. Es bringt Menschen schnell, bequem und individuell an ihr Ziel – sei es zum Arbeitsplatz, zum Arzt oder zur nächsten Veranstaltung. Dabei bietet das Taxi auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine wichtige Unterstützung.
Durch das Zusammenspiel von Taxiinnung und Taxi wird sichergestellt, dass der Fahrgast immer auf zuverlässige und qualifizierte Fahrer trifft und das Taxigewerbe sich den Herausforderungen der modernen Stadt stellt.