Am 7. Juni traf Leszek Nadolski sich im Besprechungsraum der Innung des Berliner Taxigewerbes e. V. mit Axel Rühle von der Zeitschrift Taxi Times und drei Spezialisten für Seniorensicherheit des Berliner Landeskriminalamts. Es wurde besprochen, wie man Taxifahrer für Fahrten mit Senioren sensibilisieren kann, damit diese nicht auf einen Trickbetrug hereinzufallen.
Betrügerbanden, die jede Gelegenheit nutzen, mit wenig Aufwand viel Geld zu erbeuten, haben den „Enkeltrick“ weiterentwickelt und rufen aus Callcentern im Ausland ältere Menschen an, geben sich als Polizisten oder Rechtsanwälte aus und erzählen eine Schreckensgeschichte, dass z. B. die Tochter einen schweren Unfall verursacht hat und nur mit einer hohen Kaution vor dem Gefängnis gerettet werden kann. Die geschockten Opfer lassen sich dann oft im Taxi zur Bank fahren, um Bargeld abzuheben und anschließend einer Kontaktperson zu geben, die dann mit dem Geld verschwindet.
Die Polizei hofft, dass solche Trickbetrugsfälle durch Taxifahrer verhindert werden können, denen die Betrugsmasche bekannt ist. Sie sollen bei Fahrten zur Bank mit älteren Menschen besonders aufmerksam sein, denn oft liegt bei ihnen die einzige Chance, in das Geschehen einzugreifen. Kriminalhauptkommissarin Yvonne Schiefer vom LKA erläuterte: „Wenn der angerufene ältere Mensch sich erst einmal auf das Telefongespräch eingelassen hat, wird er von den Tätern so unter Druck gesetzt, dass in der Regel kaum noch jemand einschreiten kann – bis das Geld dann weg ist.“
Mit Flyern bzw. Faltblättern sollen die Fahrer angesprochen werden, nicht die Fahrgäste, denn von ihnen sei kaum zu erwarten, in ihrer Aufregung Aufmerksamkeit für Aufkleber oder Broschüren im Taxi aufzubringen. Diese Aufmerksamkeit müssen die Taxifahrer stattdessen im persönlichen Gespräch erreichen. Wie das ablaufen kann, soll nun Inhalt eines Faltblattes sein, das das Landeskriminalamt in Absprache mit Taxi-Innung und Taxi Times erstellen wird.
Der Vorstand