Rote Linie überschritten

2019-10-23T16:23:32+00:00März 13, 2019|

Mit empörender Impertinenz hat mytaxi noch einmal gezeigt wo dessen Fokus liegt: Zwei Tage vor der anstehenden Demonstration in München lässt mytaxi verlauten, dass diejenigen Fahrer, die exakt an dem Vormittag des Warnstreiks in Bayern bzw. der Kundgebung in München, im Zeitraum von 6 Stunden 9 Aufträge abarbeiten einen Brosamen-Bonus von 50€ erhalten werden, was natürlich – wenn überhaupt – nur zu schaffen ist, wenn man sich von jeglichem Eintreten für seine eigenen Interessen fernhält. Es ist nicht nur der erhabene Duktus, der mytaxis Kommunikationsstrategie in einem sehr schlechten Licht angesichts der historischen Verfehlungen der Daimler Benz AG erscheinen lässt und als Anrede gegenüber ihrer Datenlieferanten und Arbeitausführenden ein „Du“ – unter Missachtung gesellschaftlicher Mindeststandards – statt eines „Sie“ wählt.

Es ist vor allem die Anmaßung, eine perfide Sabotage in einem Feld zu unternehmen, aus dem sich Konzerne unter demokratischen bzw. rechtsstaatlichen Bedingungen herauszuhalten haben!

Eine professionelle Auftragsvermittlung für Taxen ist eine Dienstleistung, egal ob von einer etablierten Funkzentrale oder von mytaxi angeboten! Die Bestrebungen von mytaxi, das PBefG für dessen Ziele dienlich zu verkrüppeln, untergraben diese Geschäftsbeziehung massiv.

Das von mytaxi geforderte „reformierte Einheitsgewerbe mit Preiskorridor“ zerstört das Gefüge des Taxigewerbes als Teil des ÖPNVs zum Schaden der gesamten Gesellschaft.

Die Unternehmer/ Fahrer, die mytaxi dafür bezahlen, ihnen Aufträge zu vermitteln, legitimieren damit diese Vorgehensweise, die ihnen die eigene Existenzgrundlage raubt!

Es war noch nie so leicht, sich selbst überschätzende Funktionäre für ein solches Vorgehen abzustrafen, wie in diesen Zeiten, in denen der Gebrauch von Applikationen einen derartigen Stellenwert gegenüber dem realen Leben zugemessen bekommt. Man kann diese Apps mit einem Fingertipp in Echtzeit konzertiert abschalten!

Wir schlagen also vor bundesweit konzertierte Aktionen in den Fokus zu nehmen: mytaxi in auftragsstarken Zeiten für vier Wochen zu bestimmten Zeiten einfach abzuschalten. Infrage käme für Berlin z.B. der Zeitraum von Sonntag, 2h bis 8h, wochentags auch die Rushhour von 16h bis 19h oder morgens von von 4:30h bis 8h.

Unsere Forderung an mytaxi ist: Schluss mit der politischen Einmischung in Belange des Taxigewerbes! Schluss mit dem herabwürdigenden Duzen! Schluss mit den profitorientierten Angriffen auf das PBefG!

Unsere Forderung an das Taxigewerbe: FREE TOGEHTER NOW!

Yvonne Schleicher

Martin Laube

Leszek Nadolski

Free now – Der Feind im eigenen Taxi

2019-10-23T16:23:10+00:00Februar 24, 2019|

Spätestens jetzt, nachdem Daimler und BMW Uber „offiziell den Kampf“ angesagt haben, im Hintergrund aber sowieso schon lange in der MaaS-Alliance gemeinsam mit Uber und anderen daran arbeiten zumindest den europäischen Großstadtverkehr von morgen unter sich aufzuteilen, sollte klar sein dass mytaxi nicht der vielbeschworene Retter des Taxis ist.

Wir haben immer gesagt, dass sowas wie mytaxi kein wirklicher Partner des Taxigewerbes sein kann, sondern nur ein noch gefährlicherer Feind mit „Schafspelz und Taxischild“ getarnt ist, der mit tatkräftiger Hilfe des Taxigewerbes im eigenen Lager umso effektiver wildert. Die mytaxi-App wird im Laufe des Jahres in free-now umbenannt und wird dann außer mytaxi (bislang in neun europäischen Ländern und über 100 Städten) auch Taxibestellmöglichkeiten über (bislang) die CleverTaxi-App (bislang Rumänien), Mietwagenangebote über die Kapten-App (ehem. Chauffeur Privé, bislang Paris, Lyon, Lissabon, Genf) und über Beat (bislang Athen und Großstädte in Chile, Peru, Kolumbien, Mexico) anbieten.

In den Änderungsvorschlägen zum PBefG finden wir die Handschrift aller Anwärter auf den „Taxikuchen“. Unter anderem forderte zum Beispiel mytaxi ein Einheitsgewerbe aus Taxi und Mietwagen mit deregulierten Tarifen. Es sollte uns klar sein, dass es hier nicht ausschließlich um die Rückkehrpflicht geht. Der ganze §49(4) des PBefG und mehr steht auf dem Spiel. Aktuell ist es geltendes Recht, dass mit Mietwagen kein taxiähnlicher Verkehr stattfinden darf, und die Abgrenzung von Taxi zu Mietwagen ist vom Bundesverfassungsgericht mehrfach bestätigt. Diese Abgrenzung muss bekräftigt werden durch geeignete Regeln und vor allen Dingen müssen die dauerhaft stattfindenden Verstöße dagegen endlich mit empfindlichen Strafen bis hin zum Konzessionsentzug geahndet werden. Die zuständigen Behörden dürfen nicht länger in Vorwegnahme der Wünsche der Industrie stillhalten.

Wer innovative Ideen für die Verkehrsgestaltung von morgen hat, und wem es wirklich nur genau darum geht, der hat die Möglichkeit sie im Rahmen des bestehenden Gesetzes umzusetzen, mit deutlich weniger finanziellem Aufwand, allerdings auch mit deutlich schlechterer Rendite.

Es ist eine große Aufgabe sich dafür einzusetzen, dass die bevorstehende Gesetzesänderung einen guten Ausgang nimmt. Und es ist wichtig, dass alle es tun, auch diejenigen, die es bislang nur in Erwägung gezogen haben, oder sich für zu unbedeutend hielten um etwas bewirken zu können. Die einzige Chance, die wir haben ist aufrecht und mit allen Kräften zu zeigen, dass wir uns die Zukunft anders vorstellen. Es wird niemand anders für uns tun! Wir können vielleicht schief liegen mit manchen Ideen, und nicht 100% genau dasselbe für richtig halten, was unsere Kollegen so für richtig halten, aber eins ist sicher: Wenn wir nichts tun, geben wir auf!

Im Falle von Apps ist die Lösung eigentlich viel einfacher und sogar mit einem „Fingertipp“ zu erledigen: sie sind deinstallierbar.

Leszek Nadolski

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